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Reisebericht 2001 PDF Drucken E-Mail
Samstag, 20. Januar 2007

Radreise nach Marokko vom 30.1.- 6.2.2001

von Thomas Mayer:

Reiseroute

Reiseroute 2001

Da Jan ein verantwortungsvoller Vater sein wollte und sicher gehen musste, dass sein Sohn Lars ihn wiedererkennt, nahmen wir uns dieses Jahr nur eine Woche Zeit, um unsere mittlerweile traditionelle Afrikafahrradreise zu unternehmen. Wie auch im letzten Jahr sollte es wieder nach Marokko gehen. Löst dieses Land aufgrund seiner Topografie und Pistenvielfalt doch noch immer grosse Faszination bei uns aus.

Diesmal wählten wir den Hohen Atlas als Schauplatz für unser Abenteuer aus. Geplant war eine Busfahrt nach Aoulouz, ca. 170 km östlich von Agadir, das als Startpunkt dienen sollte. Von dort führt eine 150 Km lange Piste nach Askaoun und  weiter entlang am Nordhang des Siroua-Massives über zwei 2500 m Pässe nach Anezal.

Für diese Strecke existiert keine Pistenbeschreibung und wir konnten im Vorfeld dieser Reise niemanden ausfindig machen, der sie schon einmal gefahren war. Somit hatten wir keinerlei Information darüber, ob unser Projekt überhaupt mit dem Fahrrad machbar war, was natürlich den Spannungsfaktor erheblich erhöhte. Doch wir wussten, vieles lässt sich vor Ort klären und außerdem hatten wir ja einen großen Erfahrungsschatz, was schwierige Pisten unterschiedlicher Qualität betraf.  In' schallah!

Bericht:

Mit überdehntem Magen werde ich gegen 5 Uhr morgens geweckt. Gestern war Jans Geburtstag und er hatte Claudia und mich mit seiner Familie zum Griechen eingeladen. Vorher hatten wir die Räder und unser Gepäck beim Vorabend-Check-in am Hamburger Flughafen abgegeben.

Somit geht es heute Morgen zügig zum Flughafen und um kurz nach 7 Uhr sind wir bereits in der Luft nach Agadir. Lästigerweise macht der LTU Flieger einen Zwischenstopp in Stuttgart, um weitere Fluggäste aufzunehmen, um dann gegen 12.30 Uhr Ortszeit in Agadir zu landen. Der Pilot verspricht uns 20 Grad, die Sonne scheint. Zu Fuss eilen wir über das Rollfeld zur Flughafenhalle, klatschen zur Begrüßung mit der Hand einmal auf den Boden. Wir sind in Afrika!

Mit einem frischen Einreisestempel im Pass, starren wir auf das Laufband und erwarten unser Gepäck. Noch sind wir gut in der Zeit, um 14.00 Uhr geht unseres Wissens ein Bus von Inezgane (15 Km vom Flughafen) nach Ouarzazate, der über Aoulouz fährt. Die Fahrradtaschen sind schnell da, doch wo bleiben die Räder? Die Zeit rinnt dahin, Allah macht uns einen Strich durch die Rechnung. Als wir bereits Pläne machen, wie wir die Woche in Agadir am Strand verbringen, kommen die unversehrten Bikes.

Der Bus ist natürlich ohne uns davon, ohne Hast radeln wir gegen einen strammen Westwind nach Inezgane. Am Busbahnhof kommen uns bereits die "Fahrgastfänger" entgegen. Allah ist mit uns, denn um 15.30 geht ein weiterer Bus nach Aoulouz.

Für 100 Dirham (ca. 20 DM) bekommen wir zwei Plätze in dem vollen Bus und die Räder wandern hoch auf den Dachgepäckträger und werden verzurrt.

Straßenszene in TaroudantWas folgt, erstaunt uns. Der Bus hält auf der Strecke nach Taroudant zweimal und braucht somit nur 1 1/2 Stunden für die 80 Km. Da sind wir doch anderes gewöhnt vom letzten Jahr. Tja, auch in Marokko geht die Zeit weiter. Wir sehen sogar Leute, die per Handy telefonieren. Das gab es vor einem Jahr auch noch nicht. Jan liess es sich diesmal auch nicht nehmen, sein Handy mitzunehmen. Nur zum Ausprobieren, wie er sagte.

Nach einer Pause geht es weiter Richtung Aoulouz. Nach langem Diskutieren, entscheiden wir, aufgrund des schnellen Busses, dass wir bis nach Tazenakht fahren. Das sind noch mal 120 Km und drei Stunden Busfahrt mehr. Doch wir ermöglichen uns damit, die geplante Tour  in Gegenrichtung zu fahren, und somit die Option zu eröffnen, falls wir die geplante Strecke in drei Tagen schaffen sollten, die Tour Richtung Süden nach Igherm zu erweitern.

Für die verlängerte Busfahrt zahlen wir noch mal 25 Dirham pro Person und erreichen Tazenakht kurz nach 22 Uhr, gerädert von insgesamt 280 Buskilometern. Wir kaufen etwas Brot und Wasser und verlassen das Dorf nach Norden in die schwarze Nacht. Die Mondsichel geht gerade unter, als wir in die Wüste rausfahren, um einen Übernachtungsplatz zu suchen. Nach 5 Km schlagen wir das Zelt auf steinigen Boden, ca. 200 m fern der Strasse, auf.

Am nächsten Morgen, nach geruhsamer Nacht, scheint bereits die Sonne auf das Zelt, als wir aus den Schlafsäcken schlüpfen. Es sind drei Grad unter Null und das Wasser in den Wassersäcken ist gefroren. Doch die Sonne hat bereits soviel Kraft, uns die Kälte aus den Gliedern zu treiben.

Die Asphaltstrasse führt uns nach Norden, die Atlasberge sind klar zu erkennen.

Über einen Pass, den Tizi-n-Bachkoun ( 1700 m ), gelangen wir nach 22 km nach Anezal. Ein ruhiger, untouristischer Ort mit kleinem Cafe, Einstieg in die Piste nach Askaounwo wir unsere Wasserkapazitäten auffüllen. Denn ab hier beginnt das Pistenabenteuer. Mit Respekt blicken wir auf das zerbeulte Schild: Askaoun 84 km. Das ist der nächste größere Ort mit Versorgungsmöglichkeit. Was uns dazwischen erwartet, wissen wir nicht (

Die steinige und teilweise wellblechartige Piste führt direkt nach Westen. Das Siroua-Massiv ist schneebedeckt. Die Umgebung ist prärieartig. Stetig leicht bergauf windet sich die Piste durch sanfte Berglandschaft bis wir die erste Passhöhe (2170 m ) erreichen. Der Blick wird frei auf das Dorf Tachokchte, das in einem weiten Tal in der Sonne glüht.

Nun geht es hinab in ein Flusstal. Mandelbäume blühen. Auf einer kleinen Wiese neben einem Bach, finden wir einen Zeltplatz. Unter den neugierigen Augen zweier Kinder, die scheinbar wie aus dem Nichts auftauchen, waschen wir uns den Pistenstaub von den Körpern. Es ist kalt, windig und ohne Sichtschutz. Während ich anschließend das Abendessen auf dem Benzinkocher zubereite, stellt Jan das Zelt auf. Nach Sonnenuntergang sinkt das Thermometer rapide gegen null Grad, immerhin befinden wir uns auf fast 2000 m, sodass wir schnell in unseren Schlafsäcken verschwinden.

Erste BedenkenDer nächste Tag beginnt mit kalten Füssen. Es sind minus zwei Grad. Fix ist das Zelt im ersten Morgenlicht abgebaut. Kurze Zeit später finden wir uns auf der Piste wieder. Wie immer ohne richtiges Frühstück. Das ist besonders für mich Morgenmuffel eine grosse Herausforderung.

Es geht durch ein enges Tal. Auf einer kleinen Anhöhe verzweigt sich die Piste. Weit und breit niemand, der uns den Weg weisen könnte. Also entscheiden wir uns aus dem Bauch heraus für eine Richtung. Doch Allah ist erneut mit uns, und schickt einen uralten Ford Transit Bus mit zwei Marokkanern, die unsere Entscheidung als richtig bestätigen.

Erleichtert radeln wir weiter auf der schlechter werdenden Piste. An einem erneuten Abzweig treffen wir auf Hirten, die uns den weiteren Verlauf der Strecke als unpassierbar schildern. Nur verstehen wir nicht, warum.

Unbeirrt führen wir unseren Weg fort. Da keine frischen Fahrspuren zu entdecken sind, scheint sich die Aussage der Hirten zu bestätigen. Wir rechnen am ehesten mit einem Bergrutsch oder dergleichen.

Nice show, man!So nähern wir uns immer weiter dem Siroua - Massiv, entdecken die ersten kleinen Schneefelder. Die Piste wird zunehmend matschiger und steiler, aber noch immer gut befahrbar. Wir nähern uns dem ersten großen Pass. Mittlerweile hat Jan sich nach vorn abgesetzt. Über ein mitgeführtes Funkgerät informiert er mich über den Pistenzustand voraus. Redet von großen Schneewehen, über die er das Rad tragen muss. Ich halte das für einen Witz von ihm, bis sich auch mir die erste Schneebarriere in den Weg stellt. Jetzt wissen wir, was die Hirten meinten! Mit ängstlicher Vorsicht trage ich das Rad auf die andere Seite, denn zur Rechten geht es bei einem Fehltritt 50 m tief den Abhang runter. Für Geländefahrer und Enduros wäre tatsächlich spätestens an dieser Stelle kein Durchkommen mehr.

Mit zunehmenden Sonnenstand wird der anfangs gefrorene Untergrund immer matschiger, sinken die Räder knöcheltief ein und machen das Vorwärtskommen zur Qual. Teilweise schiebe ich nur noch. Immer wieder trage ich das Rad über Schneeverwehungen. Landschaftlich erinnert mich es hier eher an Skandinavien als an Afrika. Nur die geisterhaften kleinen Dörfer, die sich lehmfarben in die Täler schmiegen, scheinbar im Winter verlassen, passen nicht in diese Vorstellung.

Mittags erreichen wir den Tizi-n-Melloul, der Höhenmesser zeigt 2530 m an.

Nach kurzer Bergabfahrt folgt der Aufstieg zum Tizi-n-Tleta mit 2510 m . Die anschliessende längere Abfahrt ist gruselig, die Piste ist mit faustgroßen Steinen übersät. Nur mit Mühe sind die schweren Räder in der Spur zu halten.

Ein kleiner Bach mit eiskaltem Wasser kreuzt die Piste, welche immer weniger als solche zu erkennen ist. Nach kurzer Trinkpause bemerkt Jan seinen ersten Plattfuss auf dieser Tour. Leider nicht den Letzten! Denn nach kurzem Flickmanöver platzt der soeben reparierte Schlauch nach nur 100 m. Da er irreparabel ist, kommt ein Ersatzschlauch zum Zuge.

Das ist die Piste!Die Piste führt nun durch ein Qued und ist durch Schmelzwasser völlig zerstört. Nur noch Eselreiter und Radfahrer haben eine Chance weiterzukommen. Die Landschaft ist schroff und alpin und bis auf einige Hirten menschenleer.

Plötzlich ein lauter Knall. Jans Hinterradschlauch ist abermals geplatzt, weil der Reifen von der Felge gesprungen ist. Nun wird es ernst, denn auch diesmal ist der Schlauch nicht mehr zu flicken. Unser letzter Ersatzschlauch kommt unter den Augen eines Hirten mit kleinem Kofferradio zum Einsatz. Darüber hinaus tauschen wir die Reifendecken von hinten nach vorn und umgekehrt.

500 m weiter blockiert Jans Vorderrad, er stürzt beinahe. Der Reifen ist unerklärlicherweise wieder von der Felge gesprungen, der Schlauch ist aber diesmal intakt geblieben. Völlig genervt tauschen wir nun den Reifen (Marathon XR) aus. Der "Notreifen" wird aufgezogen, und, um es vorweg zu nehmen: fortan bleiben wir den Rest der Reise von kapitalen Plattfüssen verschont.

Viel Zeit hat uns die Plattenserie gekostet und der Tag neigt sich dem Ende zu. Gerade mal knappe 40 Tageskilometer stehen auf den Tachos, als wir wieder an einem kleinen Bach mit Wiese das Zelt aufschlagen. Noch immer befinden wir uns auf einer Höhe von 2100 m.

Der folgende Tag beginnt mit drei Grad Minus und somit mit einer kalten Abfahrt ins Tal. Wir erreichen das Dorf Askaoun. Kaum Menschen sind auf den Strassen, alles wirkt noch verschlafen. Das Morgenlicht trägt zu einer malerischen Stimmung bei, trotz des vielen Mülls an den Straßenrändern.

In einem kleinen Laden kaufen wir Brot und Apfelsinen. Der Ladenbesitzer verspricht uns eine gute Piste bis hinab nach Taliouine, welches an der Hauptstrecke liegt und für uns die Rückkehr in die "Zivilisation" bedeutet. Den schwersten Teil unserer Reise haben wir nun hinter uns gelassen.

Tatsächlich können wir uns auf den folgenden 45 km über eine aalglatte Piste freuen. Sie windet sich durch sanfte Berglandschaft mit grünen Tälern, blühenden Mandelbaumplantagen und kleinen Dörfern, die malerisch an den Hängen kleben. Hundegebell und das Blöken von Ziegen und Schafen klingt herüber. Ein 2000 m Pass muss noch überquert werden, dann folgt eine Abfahrt durch immer karger werdende schroffe Landschaft. Sonnendurchflutet und warm erwartet uns das Tal. Gestern noch Schnee und Eis. Heute Sommer! Kontraste, die wir unter anderem an Marokko so schätzen.

Taliouine selbst ist ein expandierender, untouristischer Ort mit guter Infrastruktur. Hier bekommen wir einen Ersatzschlauch, telefonieren nach Hause, schieben uns in einem Café Kuchen und Cola rein. Wir beobachten das Treiben auf der Strasse und freuen uns auf den nächsten Teil der Reise, die 90 km lange Piste nach Igherm.

Nach langen Suchen nach dem richtigen Pisteneinstieg, werden wir von einigen Jugendlichen gewarnt: die Strasse sei sehr steinig, aber es würde noch einen anderen Weg ( Piste ?) geben, der für uns jedoch einen Umweg bedeutet.

Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen und nehmen die Piste in Angriff, weil wir hoffen, dass wir früher oder später auf die andere Piste stossen würden.

Was folgt ist kaum zu beschreiben. Es gleicht eher einem Höllenritt. Die Piste besteht nur aus faustgroßen Steinen und führt durch zahllose trockene Oueds.

Das Vorderrad tanzt über Stein und Geröll, ist kaum in der Spur zu halten. Teilweise müssen wir schieben. Wir sind hin- und hergerissen zwischen Weiter (rütteln) fahren oder Umkehren. Eine malerische Berglandschaft mit zartem Grün lässt es jedoch lohnenswert erscheinen, den Weg fortzusetzen.

Der HöllenrittSchließlich hat die Mühe sich gelohnt. Die Rüttelpiste mündet plötzlich in eine relativ frische Teerstrasse. Mit einem 20er Schnitt rollen wir nun Richtung Süden. Noch 4 Stunden bis Igherm? Nein, es ist mittlerweile später Nachmittag und somit Zeit zum Zelten. Im letzten Sonnenlicht duschen wir uns mit unseren Wassersäcken, kochen ein Nudelgericht und können erstmals noch ein wenig nach Sonnenuntergang vor dem Zelt sitzen ohne zu frieren.

Im ersten Tageslicht sitzen wir wieder auf den Rädern, angenehme zwei Grad plus zeigt unser Thermometer. Die Strasse führt durch ein weites Tal, die Berge sind karg und wüstenhaft. Der Verkehr tendiert gegen Null. Für welche Autos diese breite, gut ausgebaute Teerstrasse sein soll, das weiss wohl nur Allah!

An einigen Flussüberquerungen wird noch eifrig gebaut, teilweise gibt es kurze Umleitungen mit Schotterbelag. Später erfahren wir von jemanden, dass es die Asphaltstrasse schon seit 3 Jahren gibt. Für den vielen Autoverkehr, behauptet er. C´est l'Afrique !!

Das Tal wird enger, die Berge rücken immer näher zusammen. Langsam und stetig nähern wir uns einem Pass. Kleine Dörfer kleben an den Hängen. Blühende Mandelbäumchen, kleine Felder, worauf irgendwas angebaut wird.

 Begegnungen mit jungen verschleierten Berberfrauen mit Bergen von Gestrüpp auf dem Rücken. Kichernd und scheu gehen sie an uns vorbei.

Die Landschaft wird schroffer und felsiger, wir fühlen uns an den Sinai erinnert. Wir überqueren mehrere namenlose Pässe zwischen 1700 und 1900 m. Zwischendurch habe ich mit einem Leistungseinbruch zu kämpfen, Jan ist mittlerweile einige km voraus. In einem Dorf  wartet er auf mich, wir ordern in einem kleinen Laden Cola und Süßigkeiten. Schnell habe ich mich erholt und es geht weiter, bis wir schließlich am Nachmittag Igherm erreichen. Es liegt auf 1700 m Höhe, wirkt bedächtig und sympathisch. Es folgt eine kurze Pause in einem Cafe, unter anderem auch zum Wassersäcke auffüllen, damit die allabendliche Dusche gesichert ist. Im letzten Sonnenlicht fahren wir einige km aus dem Ort heraus, um nach einen Zeltplatz zu suchen. In einem leeren Steinhäuschen ohne Dach machen wir es uns schließlich gemütlich mit unserem Zelt für die folgende Nacht.

Der Tag beginnt mit Ausschlafen. Heute geht es nur noch bis nach Taroudannt, das liegt auf 250 m Höhe. D.h., es geht auf den folgenden 85 km 1500 Höhenmeter bergab und wir können uns Zeit lassen.

Jan nimmt das auf den ersten km wörtlich und nestelt vergeblich eine halbe Stunde an seinem defekten Tacho herum.

Die Strasse schlängelt sich auf und ab durch typische anmutende Anti-Atlas Landschaft. Sanfte Berge mit Terrassenfeldern  und lichten Arganienbäumen, in denen allerorts Ziegen herumklettern und die Früchte und Blätter fressen.

Wir durchfahren kleine Dörfer, in einem ist gerade Markt. Als wir für einige Fotos stehen bleiben, sind wir sofort von vielen, aber überraschend zurückhaltenden Kindern umringt.

 Die Berge ziehen sich mehr und mehr zurück, die Landschaft wird immer offener, bis die Strasse irgendwann förmlich ins Tal stürzt. Vor uns breitet sich die Sous-Ebene aus, die eine offene Lage zum Atlantik hin hat. Somit kann viel Feuchtigkeit vom Meer einströmen, was den Anbau von Zitrusfrüchten usw. ermöglicht, trotz der geringen Niederschläge. Leider hat der Westwind nun auch keine Barriere mehr, was uns fast zur Verzweifelung bringt. Mit konsequenten Windschattenfahren erreichen wir Taroudannt. Der Autoverkehr und die staub- und abgasgeschwängerte 25 Grad warme Luft erschlagen uns fast. Wir sind nun mal nichts mehr gewöhnt.

Wir haben Glück, um 15 Uhr fährt ein Bus nach Agadir. Für die nächsten 80 km wandern die Räder wieder auf das Busdach, wir haben zwei Sitzplätze in dem voll besetzten Bus und können uns zurücklehnen. Wir freuen uns auf den Ruhetag in Agadir. Gedankenvoll starre ich aus dem Fenster. Die Tour ist vorbei. 400 km in 5 Tagen, zahllose Pässe, tolle Landschaften und Erlebnisse, wunderbare Zeltnächte und ein unglaublich stabiles Wetter. Was wäre das Leben ohne diese Fahrradtouren in Afrika, manchmal am Rande einer Expedition. Ohne Jan als weltbesten und absolut verlässlichen Reisepartner...?

Ich freue mich schon wieder auf das nächste Jahr. Marokko, wir werden Dir noch lange treu bleiben! In' schallah!  

 
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