Johannes' und Birgits Tour 2007
Donnerstag, 14. Juni 2007

 

Kurzbericht:


Demnate-Toufrine-Assermo-Bou Naji:
durchgehend asphaltiertes kleines Bergsträßchen, bis Toufrine mindestens alle 20 km Einkaufsmöglichkeiten für die Grundversorgung, danach kommt bis nach Assermo nichts(etwas abseits der Strasse --> Umweg), wenige km weiter südlich bei Bou Naji ist wieder ein Shop am Strassenrand gewesen. Wenig touristisiert, Bevölkerung freundlich+neugierig. Landschaftlich sehr interessanter Übergang von den z.T. bewaldeten Nordhängen des Atlas zu den trockenen Schotterwüsten im Süden.

Bou Naji-Imidir-Toundoute-Ait Youb-Alemdoun-Bou Tharar-Keela M'Ghoun-Boumalne de Dades:
Weitgehend sehr grobschottrige Piste (nur nach Toundoute 10 km asphaltiert und dann wieder ab Ait Said im Tal der Rosen). Nachdem man die Asphaltstrasse ca. 10 km hinter Toundoute verlässt verläuft die Piste ca. 6 km direkt im Bachbett, d.h. teilweise schieben im weichen Schotter. Ab Abzweig bis Ait Youb keine Ortschaften=Verpflegungsmöglichkeiten, danach bis Alemdoun gleich wieder so dicht besiedelt, dass man kaum wild zelten kann (aber zwei einfache Gite d'Etappe in Ait Khlifa und Alemdoun). Bis Bou Tharar dann wieder wenig besiedelt, nette Szenerie, sogar mit einem Tunnel. Bou Tharar ist ein großer Ort mit Einkaufsmöglichkeiten, Cafés, einer Gite d'Etappe und sogar einem Hotel (Edeltouristen lassen sich hierher mit dem Allrad fahren). Ab Bou Tharar gibts einen Weg (anfangs Piste, später Fussweg) direkt am Fluss entlang nach Ait Said. In der Hoffnung uns den 500 Höhenmeter-Pass zu sparen haben wirs versucht, aber der Fussweg inkl. Durchwaten des Flusses M'Ghoun ist nichts für beladene Tourenräder gewesen, sind dann doch über den Pass. Das Rosental auf der Asphaltstrasse war relativ langweilig, da die Strasse oft vom Fluss weggeht (man macht dadurch auch noch einige Höhenmeter). Evtl. ist es auf der Piste direkt durch die Orte auf der Westseite des Flusses spannender. Nach den ursprünglichen Dörfern am Oberlauf des M'Ghoun war auch die "Strasse der Kashbas" von Keela M'Ghoun bis Boumalne de Dades eher langweilig.

Boumalne de Dades - Nekob:
Ca. 30 km asphaltiert, dann relativ gut fahrbare Piste bis zum Pass, dort kleines "Café" (Essen+Trinken erhältlich, kein Laden). Auf der Südseite sehr felsige Piste mit großen Stufen (Geschwindigkeit bergab unter 10 km/h), aber wunderschöne Szenerie. Unten im Flusstal angekommen entsteht ein neuer "Campingplatz", dort kann man Trinken kaufen. Weg durchs Tal sehr nett, aber keine wilde Zeltmöglichkeit mehr da viel besiedelt. Zuletzt gehts 100 Höhenmeter aus dem Tal raus und über mittelgute Piste nach Nekob. Ich habe diese Strecke jetzt von beiden Seiten aus befahren und halte die Nord-Süd-Richtung für die deutlich bessere Variante. In Nekob gibts alles: Hotels jeder Preisklasse, Markt, Läden, Cafès, Busverbindungen.

Nekob-Tansikht-Zagora-M'Hamid:
Alles gute Asphaltstrasse, relativ viel befahren bis Zagora, danach auch nur noch einspurig. Viele Einkaufsmöglichkeiten, südlich von Tameghroute etwas seltener. Im Draatal von Tansikht bis Zagora fast durchgängig Dattelpalmenhaine, südlich davon Schotterwüste und erste Anzeichen von kleinen Sanddünen.


Klima jetzt Anfang Juni:
In den Bergen abends noch kühl (Fleecejacke nötig), tagsüber nur infolge der direkten Sonne warm. Ansonsten trocken-heiß, bis ca. 36 Grad im Schatten, frühes Aufstehen+Siesta von 13-15 Uhr nötig. Wasserverbrauch zwischen 8-12 Liter pro Person und Tag (ohne, dass davon unten zuviel rauskäme ...). Angeblich war es im Süden nicht ganz so heiß wie normal. Etwas früher wäre als Reisezeit also gut. Dafür hatten wir praktisch keine Allrad- oder sonstigen Touristen.

Fazit:
Insgesamt eine sehr schöne Routenkombination, ziemlich anspruchsvoll was Höhenmeter und Pistenverhältnisse angeht (ein Schwachpunkt ist die etwas öde aber anstrengende Querung von Assermo-Toundoute). Knapp 600 km und 7000 Höhenmeter, wir waren mit einem "Bummeltag" von Keela nach Boumalne 8 Tage unterwegs und sassen täglich 5-7 Stunden in den Sätteln (reine Fahrzeit).