Reisebericht 2004
Samstag, 20. Januar 2007

Alles anders in diesem Jahr?

Route 2004Erste Schwierigkeiten ergaben sich bei der Suche nach einer sinnvollen Flugverbindung. Ab Hamburg gab es in diesem Jahr keine Direktflüge mehr. Gründe für die geringe Auswahl an Flügen kann man sich genügend vorstellen. Bedauerlich auch, dass die Condor ihre zwei Flugtermine pro Woche auf einen reduziert hat. 

Neu in diesem Jahr war auch die benötigte Genehmigung für die Einfuhr eines GPS. Schon  seit einigen Monaten in den gängigen Foren diskutiert, entschloss ich mich kurz nach Jahreswechsel ein Fax nach Rabat zu senden. Hilfreich hierbei waren zahlreiche Vordrucke, die man herunter laden kann. Völlig unerwartet quoll vier Tage später die "Autorisation d'importation provisoire" aus meinem Faxgerät.

Bei der geplanten Tour wollte ich 5 neue, interessante Abschnitte erfahren. Für die Strecke 1 lagen Beschreibungen vor, der Rest ließ sich vor der Tour nicht in Erfahrung bringen.

1. Strecke durchs "östliche" Ait Mansour-Tal

2. Pistenverbindung Anti-Atlas (Izerbi) an die Strasse Akka - Bouizarkane 

3. Piste Akka - Imitek

4. Piste Tagmoute - Tiguermine

5. Piste Tiguermine - Agadir Tasguent - Souk Tnine Toufelazt usw. zurück zum Flughafen

Aber es kam eben vieles anders dieses Jahr...

8.2.04

Am Vorabend wieder dieses Hickhack mit dem geteilten Flug. Zunächst mit Condor nach München, dann weiter mit Hamburg International nach Agadir, schon vom letzten Jahr bekannt und gefürchtet, musste auch dieses Jahr satte 90 Minuten am Hamburger Flughafen beim Vorabend-Check-in zubringen, bis auch der letzte den Flug im internationalen Buchungssystem erkennen konnte. Details spare ich hier aus, aber erneut bekam ich unter anderem mitgeteilt, ich müsse, in München das Gepäck neu einchecken - und das bei einem Aufenthalt von einer guten Stunde...

 

9.2.04

Ich sehe das Fahrrad beim Einsteigen in die Boeing der Hamburg International eingekeilt unter 5 Surfbrettern - immerhin. Als ich nach einem unspektakulärem Flug die langwierige marokkanische Passkontrolle passiert habe (die Frage nach der Unterkunft beantworte ich wie immer nicht wahrheitsgemäß ;-) ), steht das Rad schon in der Halle und die Taschen kreisen auf dem Band. Neben mir saßen im Flieger zwei Studenten, die eine Rundreise mit dem Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln planten, insofern kam keine Langeweile während der gut drei Stunden auf. Leider war von Marokko wenig zu sehen, eine geschlossene Wolkendecke bis an den Hohen Atlas heran, wann hat es das je gegeben?

Der Check des Fahrrades ergibt keine Schäden, nur ist mir wohl ein Schaden der letzten Reise entgangen: am Hinterrad ist eine ca. 2 Euro Stück große nahezu durchgeriebene Stelle zu erkennen. Gegen 12:30 Uhr Ortszeit verlasse ich gut gelaunt das Terminal, verbringe dann noch einmal eine halbe Stunde mit dem Geschraube am nicht funktionierenden Tacho und mache mich bei frühsommerlicher Wärme auf gen Osten. Von der niegel-nagel-neuen vierspurigen Straße, die sich seit 2 Jahren als gute Alternative zu den hektisch befahrenen Routen des Umlandes anbietet, habe ich an anderer Stelle schon geschrieben. Inzwischen ist der Ausbau jedoch nahezu abgeschlossen und auch alle Querverbindungen asphaltiert. So will ich nach gut 5 km nach Süden abbiegen, um ca. 10 Streckenkilometer auf dem Weg nach Biougra zu sparen, da hopst mit plötzlich ein Jugendlicher vors Rad und will mich anhalten. Ich halte drauf los und erst im allerletzten Moment weicht er aus. Das geht ja gut los... Der weitere Weg in den Antiatlas verläuft routiniert, wenige Pausen, ein "Tankstopp" fürs Benzin, ansonsten steht mir ein schon im Internet angekündigter Südost im Gesicht, der zusammen mit dem sich zunehmend bewölkenden Himmel keine wirklichen optischen Highlights aufkommen lässt. Nach 40 km der markante ca. 300 Höhenmeter bringende Anstieg in die ersten Ketten des Gebirges.

In einem Cafe trinke ich eine Cola und nehme noch eine Flasche Mineralwasser mit, der Besitzer will mir doch glatt 15 DH dafür abknöpfen... Mehr als 10 sind aber nicht drin :-)

Nach knapp 70 Kilometern entdecke ich an einem steilen Abhang 150 Meter hoch über einem Flussbett einen freundlichen Übernachtungsplatz. Wegen des weiterhin starken Windes plane ich einen zeitigen Abgang am nächsten Morgen. Ich habe ja noch eine "Verabredung" in Tafraoute...

 

10.2.04

Das war eine echte Waschmaschinennacht, wie so oft die erste auf der Isomatte, jaja man wird nicht jünger... Welch ein Scheißwind weiterhin! Trotz des frühen Starts noch in der Dunkelheit merke ich schon jetzt den ständig zunehmend Wind. Nach knapp 20 Kilometern erreiche ich ein bekanntes Cafe. Trotz klarem Himmels ist es hier auf 1200 m  dermaßen kalt im stürmischen Wind, dass ich mich ins Innere verziehe und mein Frühstück dort einnehme. Draußen parkt ein uralter Ford Transit und in mir reift ein teuflischer Plan: man könnte doch - aber leider ist die Karre ziemlich voll und der Fahrer versichert mir, erst gegen Abend in Tafraoute ankommen zu wollen. In der Tat überholen wir uns auf den nächsten Kilometern regelmäßig, er scheint irgendetwas in den kleinen Dörfern am Wegesrand zu verkaufen. In Madao, einem wunderschönen in einem Tal gelegenen Weiler kaufe ich einige Orangen und beobachte die ersten Touris, die ich sehe, die mit kurzen Hosen und T-Shirts aus den Kleinbussen steigen. Unglaublich!

Vor der Reise hatte ich mir noch einen USB  MP3-Player besorgt, der jetzt zum Einsatz kommt. Anders sind die Qualen des heutigen Tages nicht zu ertragen. Ständig bergauf, der raue Asphalt, Wind mit 5 - 6 Windstärken von vorne, ich bin selten so lange im 1 Gang gefahren. Mehr als 5 km/h sehe ich selten auf dem Tacho. In einem Kräfte zehrenden Akt erreiche ich gegen Mittag den letzten hohen Pass vor Tafraoute, den Tizi-n-Mili, auf 1660 m bietet sich ein herrliches Panorama. Ich setze mich an den Abhang, mixe mir ein Spezi und kaue jede Menge marokkanischer Tagger-Riegel, das Stück zu einem Dirham. Der Blick aufs Handy zeigt eine sms von Tally aus dem bikefreaks-Forum (www.bikefreaks.de), die einen gedeckten Frühstücktisch bis 13.00 Uhr auf dem Camping in Tafraoute verspricht.

Rückblick: In diesem Winter hatte ich Kontakt mit unendlich vielen Marokkoradlern, die alle die ein oder andere Fragen zu meinem Lieblingsreiseziel hatten. Teils diffus, teils konkret wurden zahlreiche Interessen und Routenpläne an mich herangetragen, die ich mit großer Freude immer wieder gerne beantwortet habe.

An dieser Stelle seien nur einige genannt:

Helga (Tally) aus der Nordheide, die mit Ihrem Partner Frank schon einmal auf dem Weg nach Marokko war und eine Woche vor mir eingereist war...

Bernhard aus Wien, der mit seinen beiden Kumpels die Querung des Hohen Atlas auf der Route Demnate - Ouarzazate wagen wollte. Einen Tag nach mir wollten sie fliegen, leider machte eine Krankheit Bernhards Reisepläne zunichte. Seine Freunde reisten dennoch, ich traf sie leider unterwegs nicht...

Thilo und Wolfgang, beide mit viel Reiseerfahrung, auch per Rad, auch in Afrika. Saßen zufällig im selben Flieger, wie Helga und Frank, fuhren auch drei Tage mit ihnen zusammen! Leider habe ich auch diese Gruppe nicht getroffen...

Annette und ihr Freund, auf den Spuren meiner 2002er Runde, am Ende wollten Sie den Schwager in Mirlheft besuchen...

Jan, der mehrere Monate nach dem Abi tourte und mich ständig per emails aus den hintersten Winkeln Marokkos auf dem Laufenden hielt. Insgesamt 6 Wochen trieb er sich in Marokko herum...

und natürlich Julius aus Heidelberg, der noch mit Höhenluft der Anden Anfang des Jahres in Marokko sagenhafte 1000 km in einer Woche abspulte und meine GPS-Datensammlung kontrollierte und ergänzte. Im März will er schon wieder los, nach Marokko natürlich...

In Kenntnis der nun kommenden Abfahrt trete ich mir die Seele aus dem Leib und rase mit 50-60 Sachen den Pass hinab nach Tafraoute, ausnahmsweise mal mit dem Wind! Die 20 km sind in weniger als einer halben Stunde weggespult und beim Eintreffen im Ort frage ich im ersten Geschäft, ob gerade zwei Radfahrer vorüber seien. Keiner hat etwas gesehen, daher fahre ich direkt zum Camping, wo in der Tat die beiden gerade ihre Sachen zum Aufbruch packen. Wir beschließen noch gemeinsam in ein Cafe zu gehen und anschließend zusammen den Einstieg in das Mansur-Tal zu fahren. Die beiden sind routinierte Reisende, man merkt es sofort. Überraschend ist der körperliche Zustand, Helga fährt am Berg gut mit und Frank berichtet von 20000 Jahreskilometern... da kommt Neid auf!

Über einen kleinen Pass noch schnell 500 Höhenmeter platt gemacht und schon entdecken wir einen windgeschützten Platz knapp unterhalb der Straße. Die beiden schlafen ohne Zelt, kochen mit frischem Gemüse ein leckeres Mahl. Leider sind meine Spaghetti schon schneller fertig. Die ganze Zeit über tauschen wir fröhlich plaudernd Geschichten rund ums Radfahren und andere Themen aus. Blitzschnell vergehen die Stunden, man könnte noch tagelang zusammen sein.

Das Mini-Bikefreaks-Treffen Marokko

Aufstieg hinter Tafraoute zum Mansurtal

 

11.2.04

Am nächsten Morgen will ich aber deutlich früher, als die beiden los, ein schwerer Tag steht bevor. Nach dem kurzen Abschied gelange ich nach wenigen Minuten auf das Hochplateau, von dem aus zwei Varianten Richtung Afella Ighir möglich sind. Die westliche Tour bin ich bereits vor 5 Jahren gefahren, dieses mal geht es über Tizerkine und Timguelcht gen Süden. Am Abzweig oben steht eine Louage, der Fahrer weist auf den schlechten Zustand der Strecke hin. Dafür ist es ein wunderbar mildes Morgenlicht, dass die Löcher im brüchigen Asphalt trügerisch verdeckt. Scharf zieht die Strecke ins Tal, mir begegnen in den nächsten Stunden nur eine Handvoll Fahrzeuge. Durch einen Canyon zieht sich das schmale, stellenweise noch ganz erhaltene Asphaltband entlang. Bei Tizerkine endet der Belag und eine rubbelige Piste durch wunderbare Palmenoasen und Flussbetten beginnt. Die Kühle des Morgens hält sich hier sehr lange, ich suche immer wieder für kleine Rasten die sonnendurchfluteten Ecken auf. In Timguelcht ein kleiner Laden, der zur Rast mit Brot und Getränk lädt. Immer wieder erwarte ich, Frank und Helga zu treffen, die ja auf der deutlich besser zu befahrenen Gegenroute unterwegs sind. Kurz vor Afella Ighir ein knapper km Asphalt, dann der Abzweig hinauf zum nächsten Abschnitt. 

Eine steile, mit losem Geröll übersäte Auffahrt, die ich teils schiebe, teils von einem kleinen Jungen geschoben werde... Oben dann völlige Menschenleere, weite Geröllebenen, Bergrücken - welch ein Kontrast zu diesem Oasental. Nach einigen Kilometern erreiche ich den Abzweig gen Ait Bonour bzw. Izerbi anhand der von den IGN Karten entnommenen Koordinaten.

Die Fahrt durch ein einsames Flusstal beginnt, ich raste im Schatten einer Akazie, als mein Blick auf das Hinterrad fällt. Da quillt aus dem zuvor gesichteten Schaden der Schlauch 2 cm breit heraus. Aufspringen und Luftablassen sind ein Gedanke. Ich nähe die Decke mit einem Kunststofffaden und klebe einen Flicken von innen dagegen. Als ich den Schlauch einziehe und aufpumpe zischt es. Duplizität der Ereignisse: ein kleiner Akaziendorn steckt in der Decke, hat ein winziges Loch gestochen....

Später treffe ich zwei marokkanische Jungs auf Rädern, die mir berichten, dass ab Ait Bonour die Strecke "goudronnée" sei. In der Tat liegt wieder einmal überraschend mitten in der Pampa eine brandneue Teerdecke. Überraschend allerdings sind auch die bis zu 18% Steigung hinauf auf 1560 m, die nach ein paar Kurven auf mich warten.

Oben angelangt eine entsprechende Schussfahrt und ich stoße auf die Verbindung Izerbi - Tafraoute. Kurze Zeit später ist Izerbi erreicht. Ein komischer Ort, fast nur offizielle Gebäude, kein Ortsschild, ein paar kleine Laden am äußersten Ende der Stadt. Ich radele rasch weiter, auf der Suche nach dem von Edith Kohlbach in ihrem Führer beschriebenen Abzweig gen Id Aissa (Amtoudi). Ich treffe zunächst auf den Abzweig der P7081, eine Auberge nach km 20 ist angegeben. Von einer möglichen asphaltierten Verbindung keine Spur. Es klang in der Routenbeschreibung so, als wäre die Strecke bereits 2001 fast vollständig trassiert gewesen. Ich erreiche im wunderbaren Abendlicht Khemis ait Ouafka, einen quirligen Ort mit ockerfarbenen Häusern und zahlreichen Windrädern in der Hochebene. Keiner kennt eine entsprechende Verbindung in den Süden, ich frage drei verschiedene Grüppchen. Hmm. Nach kurzer Überlegung fahre ich die nächst beste breite Piste in Richtung der im Führer erwähnten Wegpunkte hinein. In der Tat scheint es richtig zu sein, ich nähere mich auf breit trassierter, gut zu befahrender Strecke dem Punkt, passiere ihn, weiter entlang dieser 10 m breiten Mörderpiste gen WP 2, einige Kilometer vorher ist die Dunkelheit fast eingetreten und ich finde wegen der dichten Besiedlung nur einen Platz relativ nah der Piste, aber entfernt von allen Behausungen. Wie immer wasche ich mich zunächst, repariere den zu Beginn der Piste gebrochenen (Tubus-)Lowrider, indem ich ihn mit einem abgefeilten Hering schiene und mit Kabelbinder fixiere, koche mein Mahl und baue dann erst im allerletzten Licht das Zelt auf.

In der Nacht plötzlich ein haltendes Fahrzeug, Schritte auf den knirschenden Steinen, ein Lichtkegel tanzt näher. Ich halte meine Lampe hinaus und murmele in die Nacht. Die Schritte verschwinden, das Fahrzeug fährt weiter. Al hamdilullah!

Im Palmental

Hinaus in die Wüste

Prächtiges Farbenspiel

12.2.04

Der Morgen ist kühl deutlich unter dem Gefrierpunkt, im Dunkeln baue ich ab, von der Piste beobachtet mich ein in eine Djellabah gehüllter Eselsreiter, ich schiebe auf ihn zu, schüttle ihm die Hand, die er vor der Kälte schützend tief in seinem Tuch vergraben hat. Weiter geht ins Ungewisse. WP 2 wird erreicht, anschließend taucht die Piste in einen wunderschönen Canyon hinab. Das begleitende Flussbett verliert rapide, terrassenförmig an Höhe, wobei die Stufen in den verschiedensten Farben leuchten. Traumhaft. Weniger schön das Gefälle der Piste, das meine 125 kg Masse mit defektem Lowrider und fragwürdigem Hinterrad über die Geröllmassen rutschen lässt. Langsam werden Schultern und Nacken steif, der berühmte Biss im Hals setzt ein, die Finger verkrampfen an den viel zu kleinen Bremshebeln. Leider nimmt man auf diesen schwierigen Abschnitten immer nur sehr wenig von der Umgebung war. Ich mache daher viele kurze Pausen, um das ganze auf mich wirken zu lassen, die Route ist schon ein echtes Highlight. Außer zwei tief eingegraben Profilen von Motorradreifen ist hier keine Spur zu sehen, ich denke, seit Wochen keiner gefahren. Am Ende des schweren Abschnittes dann ein Dorf, Kinder, Frauen die winken, auch WP 1, den ich notiert hatte, bestätigt sich. Die von Edith angekündigte Teerstraße sehe ich allerdings nicht, auch halte ich die angegebene Befahrbarkeit mit einem PKW für absolut fragwürdig, würde eher davon abraten. Nach etwa 45 km treffe ich auf die asphaltierte Route von Taghjicht nach Amtoudi.

Rückenwind! Einer der seltenen Momente dieser Reise! Treffe einen "Hotel"-Besitzer aus Amtoudi auf einer Mofa, der mich dort hin leiten will. Es ist zwar schon fast 20 Jahre her, dass ich dort war, es war auch ein echtes Erlebnis, aber auf 100 halbnackte Agadirtouristen auf Eseln habe ich nach den Tagen der Einsamkeit keine wirklich Lust... Die höchstens drei Jahre alte Teerstraße ist an mehreren Stellen völlig zerstört, Regenfälle haben das Oued anschwellen und die meterbreite Teerdecke in der Wüste verschwinden lassen. 

In Souk Tnine Nouadai beschließe ich, den Reifen reparieren zu lassen. Habe zwar noch den Faltreifen dabei, aber sicher ist sicher. Aber anstelle des Aufvulkanisierens eines festen Flickens, hat der Chef des örtlichen Fahrradsalons nur eine alte Decke, die er mir von innen schützend einlegen will. Nun gut, methode marrocaine, ich werde es probieren, wechsele dabei noch schnell den "schlechten" Reifen nach vorne, weil weniger Belastung.

Dann fahre ich über 3 km Teer und 6 km Piste nach Süden, treffe gegen Mittag die P 30, gen Akka, Tata und Co. Wie der geneigte Leser schon vermutet, blies ab hier ein sauberer Ost, Nordost, der mich nun bis Akka, also ca. 140 km nicht im Stich lassen sollte. 

Ich bin kurz vorm Aufgeben! Mit 12, 13 Sachen schleiche ich bei leichter Steigung und rauer, steiniger Oberfläche dahin, vielleicht nur 2,3 Windstärken, aber kein Baum, kein Strauch weit und breit, keine Hütte, kein Laden in den vielen kleinen Orten, die ich passiere. Ich erwarte alle paar Meter, die Gruppe Thilo zu treffen, die nach meinem Kenntnisstand die Strecke über Afella Ighir und Ait Herbil durch das Flussbett nehmen wollte. Aber kaum eine Seele ist auf der Strecke, nur alle 10 Minuten ein Fahrzeug. Um meine Vorräte aufzufüllen muß ich noch einen 10 km Abstecher nach Foum el Hisn machen, dort kenne ich immerhin ein Cafe. Vorher registriert mich der unfreundliche Polizeiposten an der Straßenkreuzung. Meine Angabe, nach Akka zu wollen, wird gnädig akzeptiert. Das GPS interessiert die Jungs nicht, meine Genehmigung kann stecken bleiben. 

Nachdem 4 Liter Brauchwasser, 1,5 Liter Trinkwasser und ein bisschen Brot aufgefüllt sind, schnecke ich weiter gen Osten. Nach weiteren 20 km habe ich die Faxen dicke und suche einen netten Platz zum Übernachten, von denen es hier reichlich gibt. Direkt  neben der Straße ist eine Felsbarriere, hinter der ich eine traumhafte Ruhe und Wind- und Sichtschutz genieße. Heute spinnt mal der Kocher, den ich komplett zerlegen und reinigen muß, bevor die Flamme wieder ihre alte Kraft gewinnt. In einem schönen Abendlicht in völliger Einsamkeit genieße ich die Wüste.

schöne Wüstenpiste

das Oued hat ganze Arbeit geleistet...

 

13.2.04

Ich schlafe wie ein Stein, lasse das Zelt offen, es ist warm. Um 5.30 Uhr stehe ich auf, dem Wind will ich ein Schnippchen schlagen! Nicht zu fassen, trotz Dunkelheit bereits Ostwind. 60 Kilometer strampele ich am Limit, der gestrige Tag steckt mir noch in den Knochen. Alles Negative dieser Welt geht mir durch den Kopf. Endlich Akka, nicht unsympathisch, ich taumele in ein Cafe und trinke ein Hawaii - köstlich! Gerade 10.00 Uhr, der Tag hat begonnen, im Schatten ist es noch kühl. Leider konnte ich die grandiose Wüstenlandschaft der letzten Stunden in der aufgehenden Sonne nicht wirklich genießen.

Aber die Strecke nach Imitek bringt Entschädigung... Ein Soldat zeigt mir per Rad den Einstieg, ich muß nicht wieder ganz zurück zum eigentlichen Beginn ein paar km westlich. Eine frische, breite Trasse zeiht sich durch eine Reihe von Siedlungen, dahinter eine weitläufige, hübsche Palmenoase.

Eine "Deviation" zeugt von Pistenarbeiten, durch knöcheltiefen Sand und Staub wühle ich mich durch eine bizarre Erosionslandschaft, wenige km weiter stoße ich auf die echte Streckenführung. Der Ausbau ist in vollem Gange, ich denke in einem Jahr ist hier eine Asphaltstraße. Durch eine kurzweilige typisch marokkanische Landschaft mit Akazien, Bergketten, Flußtälern zieht die Route. Schillernde Farben machen die einsame Strecke zu einen echten Leckerbissen. An den in Beton gegossenen Flußbrücken betteln die Arbeiter um Zigaretten. 

Nach ca. 35 km das Ende der Piste, rechts stehen neben der Straße 4 französische Riesen-Wohnmobile, die Jungs boulen. Ich biege zunächst rechts ab, um im 2 km entfernten Imitek noch einzukaufen. Leider ist heute Freitag und die Chance gering, dass der einzige Laden geöffnet ist. Schon aus der Ferne sehe ich die offene Tür, ca. 100 m vor meinem Eintreffen schließt der Ladenbesitzer ab und lässt sich auch von mehreren in Festtagskleidung gehüllten Männern nicht zum erneuten Öffnen bewegen. Es ist 4 Minuten vor zwei. Leider zeigt seine Uhr schon 14.00 h. Nix zu machen, ich drehe ab, da waren doch noch die Wohnmobilisten, nett gefragt und madame rettet mich mit 4 Litern aus einem Kanister den Tag...

Dieser Tag endet früh, schon gegen 16:30 h ziehe ich mich in eine Sicht geschützte Senke zurück und betreibe Körperpflege. Genug Strapazen bisher. Fehlt nur eine anständige Tageszeitung zum Ausklang des Tages.

das Team von Fahrradladen in Souk Tnine Nouadai

Nomadenzelt an der Piste

 

14.2.04

Sicher einer der unglaublichsten Afrikatage, die ich je erlebt habe. Was kann in 16 Stunden alles passieren? Ich schlafe fast 12 Stunden und breche erst gegen 7:15 Uhr auf. Bis Khemis d´Issafen sind es noch 25 Kilometer, unmittelbar davor liegt der Abzweig zum vierten der insgesamt fünf Pistenabschnitte, die ich in diesem Jahr befahren möchte. Schon seit zwei Tagen bemerke ich ein leichtes metallisches Klicken von hinten beim Fahren dass ich nicht zuordnen kann.

Während der Frühstückspause mit Blick auf diese Piste, die sich durch ein kleines Palmen bestandenes Tal hinter die Berge windet, sinniere ich lange, ob ich die Strecke fahren soll. Zu ausgelaugt fühle ich mich von den letzten Tagen, wirklich freuen kann ich mich über weitere Erschwernisse nicht. Und es fällt mir schwer, von meinem Plan abzuweichen, es passiert mir äußerst selten, dass ich eine Reise umplane. Aber weder Geist noch Körper sind heute willig und ich rolle weiter gen Norden, auf Igherm zu. 

Eine gute Entscheidung: wenige Sekunden später reißt mich ein fürchterliches Krachen aus meinen Gedanken: ich stoppe sofort, besehe mir das Malheur: das Schaltwerk ist in die Speichen gekommen, ist völlig verbogen, das Schaltauge steht 45 Grad nach innen. Hektisch reiße ich die Taschen herunter, drehe das Rad auf den Kopf, nehme das Hinterrad heraus und biege an dem Desaster herum. Irgendwie gelingt es mir das schwer beschädigte Schaltwerk, das an mehreren Stellen gebrochen ist, wieder herzurichten, das Schaltauge verbleibt in der unglücklichen Stellung. Nach einigen Gefummel kann ich wenigstens drei Gänge auf dem kleinen und mittleren Kettenblatt fahren, das erste Ritzel bleibt wegen der Nähe zu den Speichen tabu.

Wie konnte es zu dem Desaster kommen? Offenbar hatte sich vor Tagen schon ein Kettenglied aufgelöst (daher das Klicken), aus irgendeinem Grund war die Kette jetzt nicht mehr sauber durch die Schaltwerkröllchen gelaufen und hatte das Schalwerk "mitgenommen"...

Ich überlege hin und her, ob ich eine Transportmöglichkeit nehmen soll, aber die nächsten Kilometer machen Mut, ich fahre in zwar schweren Gängen, da schaltfaul, aber es geht voran. Leider immer bergauf, Igherm liegt auf über 1700 m im Anti-Atlas. Die Strecke ist wunderschön, durch enge Täler schraubt sich die Straße immer weiter bergan, rechts und links des Weges archaisches Leben, Frauen an Brunnen, Eselsreiter, pittoreske Dörfer. Mit jedem Meter wird es kühler, die Sonne im Rücken wärmt nicht richtig. Als ich Igherm fast erreicht habe stürmen Menschen über die Straßen, ungewohnt hetzend, ihr Ziel bleibt mir verborgen, ich wundere mich über die ungewohnte Aktivität.

Igherm ist einer meiner Lieblingsorte dieser Region. Völlig untouristisch, karg und auf den ersten Blick eher abweisend in einem Bergkessel gelegen, war es schon häufiger Ziel anspruchsvoller Etappen. Jetzt sitze ich in einem Cafe und mir wird schnell klar, warum die große Hektik herrscht - heute ist das Endspiel des Afrikacups, Marokko gegen Tunesien.

Noch eine Überraschung erwartet mich: der Chef der örtlichen Polizei tritt auf mich zu und fragt, ob ich "Jan Cramer" wäre? Man hätte mich in Tata erwartet, nachdem ich den Posten bei Foum Zguid passiert habe, aber nun sei ich ja hier. Man würde sich sehr viele Sorgen um das Wohl der Touristen machen... Da bin ich einigermaßen platt! Wenig später hastet auch er davon, der Cafebesitzer komplimentiert mich heraus, er schließt.

Ein Cafe weiter erlebe ich in der Masse der Zuschauer dann das 1:0 für Tunesien - time to go. Ich fahre in lang gezogenen Kehren gegen den inzwischen aus Nordwest kommenden Wind hinaus in die Berge. Nachdem ich mich auf 1000 m hinab gekämpft habe sehe ich nach gut 100 Tageskilometern einige schöne Übernachtungsplätze. Da es aber noch recht früh ist und die Gegend stark besiedelt, kommt mir dann irgendwie die Idee, noch nach Taroudant zu fahren, ein paar Souvenirs zu besorgen und mal wieder eine Nacht im Hotel zu verbringen. Ein Bummel durch die Souks lässt sich so sehr viel entspannter machen!

Gesagt getan - die fehlenden 50 km sind schnell weggespult, wie in Trance gleite ich kurz nach Sonnenuntergang in der Dämmerung in die Stadt. Der Strom der Mofas, Pferdekutschen und Fußgänger spült mich mitten hinein ins Herz des "kleinen Marrakech". Die Stadt ist wieder einmal auf den ersten Blick sympathisch. Orientalische Musik vernebelt meine Gedanken, die Anspannung des Tages fällt von mir ab, Gerüche, Eindrücke, ich träume ein bisschen, schalte und werde jäh aus diesem Traum gerissen: 

Jetzt ist das Schaltwerk in 10 Einzelteile zerborsten, die Kette tordiert, Speichen fehlen. Entsetzt sinke ich zu Boden, den Tränen nahe. Im Dunkeln in der fremden Stadt, Fahrrad kaputt keine Unterkunft... Ein mich kurzfristig begleitender Radfahrer, er heißt Boujemaa, zeigt mir eine kleine Werkstatt. Schnell ziehe ich das Ritzelpaket ab, suche meine Ersatzspeichen. Ein neues Schaltwerk gibt es aber erst morgen, ich gehe mit 13 Euro in Vorkasse, lasse mein Rad dort stehen und wir suchen ein einfaches Hotel.

Am Place Assarek steige ich im Les Arcades ab, 35 DH für die Nacht. Ich lade Boujemaa zu Kaffee ein, anschließend machen wir einen Rundgang durch die quirlige Altstadt. Meinen Versuch, ihn zum Essen einzuladen kontert er mit einer Einladung nachhause, von der ich ihn trotz mehrfacher Versuche nicht abbringen kann... Dort treffen wir in einem im Rohbau befindlichen Haus (immerhin ist das Wohnzimmer fertig) seine halbe Familie mit Kindern, Brüdern, Schwägern, Mutter, Schwester usw. Auf dem Holzkohleöfchen steht eine Tajine. Aber zuerst das Teezeremoniell: Nach dem dritten Pfefferminztee wird aufgetischt, unter einer Kanne mit warmen Wasser werden die Hände gespült.

Die großen Brocken Brot wandern zu mir, auch jede Menge Fleisch. Man isst mit der Hand, alle freuen sich, als ich die angebotene Gabel und den Teller ablehne. Zum Nachtisch Apfelsinen und eine köstliche Arganiensauce mit Schokogeschmack. Ich platze fast. 

Die freundlich offene Atmosphäre ist sehr beeindruckend. Wir klönen noch fast bis Mitternacht in einem Kauderwelsch aus Englisch, Französisch und Zeichensprache. Ein großer Clou ist natürlich meine digitale Kamera, wo man die Fotos gleich ansehen kann! Mitten drin die Kinder, das ganze vom brüllend lauten Fernseher übertönt, der immer lauter gestellt wird.

Völlig geschafft sinke ich ins Bett. 

morgens war die Welt noch in Ordnung

die rettende Werkstatt

die köstliche Tajine

 

15.2.04

Allaaaaaahhh u akbar! Kerzengrade sitze ich im Bett. Nach der Ruhe der letzten Tage trifft mich der Ruf des Muezzin um 5.30 Uhr wie die Keule. Die Zeit bis zum Treffen mit Boujemaa um 8.00 Uhr verbringe ich mit kleinen Spaziergängen durch die erwachende Altstadt und dem Beobachten der Menschen auf dem Platz. Natürlich kommt er eine halbe Stunde später, als verabredet und ich erkunde schon mal die Lage: der kleine Fahrradladen hat noch geschlossen...

Anschließend leiste ich mir den Luxus eines Barbierbesuches: der Bart muß ab. Mit duftenden Wässerchen bearbeitet er mein Gesicht. Ich fühle mich wunderbar erfrischt.

Inzwischen hat der Fahrradladen geöffnet, ein neues Schaltwerk prangt am gerichteten Ausfallende. Allerdings ist es von der Marke loooooooooong cage, so dass ich befürchte, die alte Kette, die aufgrund der völligen Verdrehung zweier Glieder gegeneinander um eben diese Glieder gekürzt werden muß, nicht mehr funktionieren wird. Wie von Geisterhand ist auch schon eine neue da, die ich für 5 weitere Euros bekomme.

Eine kleine Probefahrt, wundersamer Weise ist alles ok, trotz der knapp 5000 km, die ich mit dem Antrieb schon gefahren war.

Der Rest des Morgens ist schnell um: nach einem Besuch im Studio Sahara, in dem Boujemaa arbeitet und  einem Bummel durch das Trieben der Souks kaufe ich ein wenig Marschverpflegung für die letzte Etappe. Nach einem Austausch von email- und postalischer Adresse verabschiede ich mich von Boujemaa und seinem Cousin, die mich die ganze Zeit begleiteten.

Gegen Mittag verlasse ich Taroudant durch das Bab Taghount. Schon nach wenigen Metern wird mir klar, dass ich mit dem unter Last heftig durchrutschenden Antrieb nicht viel Freude haben werde. Zum Glück habe ich die alte Kette mitgenommen und finde in meinem Reparatur-Schatzkästen noch drei Glieder einer anderen Ketten, die schnell zusammengefügt den Spaß am Radfahren wiederbringen... Ich kann zwar nur die Ritzel 5,6,7,8 fahren, aber für die flache Strecke nach Agadir ist das kein Problem.

Leise innerlich Abschied nehmend wühle ich mich durch den ziemlich nervigen, stinkenden Verkehr auf der Hauptstraße der Sous-Ebene. Nach ca. 15 km biege ich nach Süden Richtung Sebt Guerdane ab, kurze Zeit später treffe ich auf die neue Verbindungsstraße von Flughafen, die später einmal direkt bis Taroudant durchführen wird, ich rechne mit einer Fertigstellung noch in diesem Jahr.

Sebt Guerdane ist der Hauptort des Orangenanbaus, ohnehin ist die Sous-Ebene durch die ergiebigen Grundwasservorkommen, vor allem im nördlichen Bereich des Sous, eine Oase, in welcher seit jeher Agrarprodukte für den Export angebaut werden. Früher war es Zuckerrohr - heute stehen ganze Felder von Zitrusbäumchen auf den Plantagen beiderseits des Flusses.

Ich fahre weiter über die breite, fast unbefahrene Straße Richtung Flughafen. Riesige Plantagen rechts und links der Straße bieten jede Menge ruhiger Biwakplätze, ich entscheide mich erst spät, ca. 10 km Luftlinie vom Rollfeld für einen Platz. Nur ein einsamer Eselreiter kommt an diesem Abend noch über die kleine Sandpiste an meinem Zelt vorbei.

16.2.04

Der letzte Tag, der erste, an dem der Taupunkt wegen höherer Luftfeuchte (das Meer war nah) und niedriger Temperatur erreicht wurde und das Zelt ein wenig Kondenswasser trägt. Ich habe alle Zeit der Welt, der Flug geht erst um 13.10 Uhr. Entsprechend trödele ich und sitze in der milden aufgehenden Sonne, lasse die Gedanken kreisen. Wieder einmal bin ich vom Land und seinen Menschen völlig begeistert. Alleine in einer Kleinstadt wie Taroudant könnte man Tage verbringen mit dem sinnlosen Starren und Aufsaugen. 

Die Infrastruktur wird von Jahr zu Jahr besser, Versorgungsmöglichkeiten, Straßen gibt es en masse. Und Marokko ist ganzjährig bereisbar, schon jetzt im Winter habe ich nicht einen schlechten Tag zum Radfahren (wenn ich den Wind gerade mal ausblende ;-) ) erlebt.

Aber irgendwann muß ich los, rolle die 10 Kilometer zum Airport Al Massira weg und suche ein letztes Cafe, einen Laden, um Abschied zu nehmen. Quasi direkt gegenüber der Einfahrt zum Flughafen entdecke ich einen kleinen Krämerläden beim Ort Temsia. Hier kaufe ich eine Fanta und lasse mich nieder, um zu frühstücken. Schnell entwickelt sich ein freundlichen Kontakt zum Ladenbesitzer und einem etwa 14 Jahre alten Mädchen. Zunächst darf ich meinen Lagenplatz in den Laden verlegen, dann werde ich zu einem Teezeremoniell eingeladen. In den anschließenden Wohnräumen finde ich mich plötzlich in einem mit Teppichen ausgelegten und mit Kissen geschmückten Zimmer wieder. Nach drei Aufgüssen des leckeren Minztees wird ein kleiner Tisch herein getragen. Ich schaue unauffällig zur Uhr, noch drei Stunden bis zum Abflug... Der Tisch trägt ein Schälchen mit frischer Butter, eines mit Feigenmarmelade und eines mit Olivenöl. Dazu wird ein Brot aufgerissen, aus dem der frische Dampf heraussteigt. Unglaublich lecker dieses einfache Mahl. Alle sind enttäuscht, dass ich recht schnell kapituliere, aber ich hatte eigentlich ja eben schon... Das zählt jetzt nicht.

Ich verabschiede mich viel zu früh, nun wird es wirklich knapp mit dem Flieger, stehe ich doch ungern als 200ster in der Reihe... Zum Abschied werde ich mit marokkanischem Parfüm eingestäubt.

Am Terminal präpariere ich das Rad, kaufe noch ein paar Fossilien für Schwiegerpapa (sind hier oft recht günstig im Vergleich zu den Städten!) und klöne mit einem Mitreisenden, der als Lehrer in Algerien Ende der 70er Jahre gearbeitet hat.

In der Ostschleife über der Sous-Ebene endet Marokko 2004. Eigentlich, ja eigentlich könnte man schon bald wieder hierher kommen...

kleiner Laden am Straßenrand

die Teezeremonie